Kommunikation – Einfluss – Macht – Verantwortung:
Die Johannes-Passion von J. S. Bach
Im Zuge der Vorbereitung auf die Aufführung der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach haben sich die Jugendlichen des Juventis Jugendchores ausführlich mit dem Geschehen vom Verrat Jesu, über seiner Festnahme, den Prozess bis hin zur Verurteilung und Kreuzigung auseinandergesetzt. Sie fragten sich, wie es zu dieser Entwicklung in dem Geschehen kam. Wer übte hier wie Einfluss aus? Wer hatte die Macht? Wie wurde sie genutzt? Wer trägt welche Verantwortung? Wie kam es zu dem großen Meinungsumschwung im Volk, das Jesus zunächst noch zugejubelt hatte und dann seinen Tod forderte?
Kommst Du mit? – Klinge Welt in unserer Stimme!
Die Aufführung dieser Chorsuite von Jan Hellwig ist als eine im Raum erfahrbare, subjektiv projektionable Liturgie angelegt. Die Nähe und Distanz zum Geschehen kann sich der Zuhörer selber wählen. So ist auch dieser Wechsel zwischen den profanen und sakralen Musikmomenten eine Resonanzmöglichkeit, wie sie dem Besucher eines Gottesdienstes in der liturgischen Dramaturgie ermöglicht wird.
„Kommst Du mit?“ möchte deshalb in seiner Anlage nicht nur für die Zuhörer, sondern auch für die Mitwirkenden diese Momente schaffen.
Es gibt Filme, die sind zu wahren Klassikern ihres Genres geworden. Und genauso gehören ihre wichtigsten Melodien und Lieder ganz im Gegensatz zu den ständig wechselnden Pop-Charts zum Repertoire von Jung und Alt. Wer kennt sie nicht, die musikalische Aufforderung des Bären Balu aus dem Dschungelbuch es doch mal mit Gemütlichkeit zu probieren. Auch dass drei mal drei sechs ergibt, wissen durch das Titellied von Pipi Langstrumpf Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Und selbst die großen Melodien z.B. aus den Winnetou-Filmen, der Muppet-Show und von den drei ??? haben es von den Leinwänden der 70er Jahre bis auf die Smartphones der Jugend von heute geschafft.
Mozart oder besser Wolfgang Amadeus Mo als Star von heute, mit Instagram-Profil und YouTube-Kanal. Passt das? Der Status als Star war dem historischen Mozart keinesfalls fremd. Zu seiner Zeit pfiff man seine Musik auf den Straßen und spielte sie in Häusern und Wohnungen. Sie dominierte den damaligen Musikmarkt und sein Marktwert sprengte alle Rekorde. Wir können das heute nur noch aus historischen Quellen nachvollziehen, aber wirklich vorstellbar ist das nicht.
Fast 300 Jahre nach der Erstaufführung des Weihnachts-Oratoriums von Johann Sebastian Bach mit seinem Chor der Thomas-Schule Leipzig bringt erstmals der Juventis Jugendchor Celle des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums dieses Werk mit Begeisterung zur Aufführung.